|
Im Appenzellerland gibt es zwischen Wolfhalden und Urnäsch zahlreiche Museen mit attraktiven historischen und ethnologischen Sammlungen. Im Ausstellungsprojekt «För Hitz ond Brand» nistet sich die zeitgenössische Kunst in elf Appenzeller Museen ein: Kunstschaffende intervenieren mit ortsspezifischen Arbeiten und eröffnen den Dialog zwischen geschichtlicher Setzung und zeitgenössischer Zeugenschaft. Eine Museumssammlung ist ein über Jahrzehnte gewachsenes Konglomerat an historischen, wirtschaftlichen, soziologischen, personellen Informationsmaterialien. Das Sammelgut der Museen im Appenzellerland reicht von ausgesprochen Regionalem bis weitreichend Globalem, von Kuriositäten bis Kostbarkeiten, vom Torkel zum Palästinaforscher, von Fahnen des Schützenvereins zum Leoparden aus Afrika, vom privaten Himmelbett zur Brücke von Weltformat. Im Ausstellungsprojekt «För Hitz ond Brand» begegnen sich Sammlungsstücke und zeitgenössische Kunstwerke mit ganz verschiedenen geistigen Ambitionen und ästhetischen Vorstellungen und rücken sich gegenseitig in ein anderes Licht. Geschichte kommt in Fahrt. Fahrtrichtungen ändern sich. Der Aspekt des engagierten Richtungswechsels, der Aktualisierung, des Feuerlegens, der akuten Aufbereitung von Erinnerungsstücken wird im Begriff «För Hitz ond Brand» zum Ausdruck gebracht. Die Bezeichnung einer alten und bis heute gängigen Heilmethode aus dem Innerrhodischen, die unter anderem bei Vergesslichkeit, Heimweh, Warzen, Fieber und Liebeskummer oder auch prophylaktisch gegen Infektionen eingesetzt wird, berührt in assoziativen Schwingungen den Spannungsbogen des Projektes zwischen Stubenhockerei und Sternfahrt.
FÖR HITZ OND BRAND: DAS PROJEKT
|