* 1973 in Argentinien, lebt und arbeitet in St.Gallen und Berlin

 

REGULA ENGELER: ENIGMA
(... ON A CLEAR DAY YOU CAN SEE FOREVER)

Die filmischen und fotografischen Arbeiten von Regula Engeler hantieren mit jenen undurchsichtigen Geschichten, die sich wie Traumbilder scheinbar ohne Zusammenhänge aneinander reihen. Gesucht wird der Zustand des hellwachen Schlafs, der gesteigerten Wahrnehmung. Stillstand und Bewegung halten sich die Waage und unsere Sinne in Bann. Wie eine Komponis-tin steigert Regula Engeler Bild und Ton zu symphonischen Höhen, zu einer Art Rauschzustand. «Eintauchen in einen Film ist wie ein Ortswechsel, ein Wechsel zwischen verschiedenen Wirklichkeiten», sagt die Künstlerin. Sie ist in ihrem Leben viel gereist, tagelang durch abgelegene Gegenden gezogen, kennt aber auch die Möglichkeit des Kopfreisens, wie sie durch das Versinken in Filme oder Bücher gegeben ist. Ihr Material findet sie durch Recherchen in und um die jeweiligen Orte ihres Aufenthaltes.

In Anlehnung an die Gebetsheilmethode «För Hitz ond Brand tue» und ausgehend von der naturhistorischen Sammlung des Museums Heiden hat Regula Engeler im Grenzbereich zwischen Leben und Tod recherchiert. Drehort ist neben «Haevens Gate» in Somerset, England, die «Höll», ein Stück Felswald im Riethüsli in St.Gallen, wo die Künstlerin selber das Stürzen als metamorphorisches Ereignis erfuhr, als Eintauchen in das Unfassbare, als «point of no return».

Sie sagt: «ENIGMA befasst sich mit Phänomenen der Transformation, mit Verschiebungen zwischen den materiellen und immateriellen Dingen. In diesem Feld erscheinen die (Lebens-)Geister, die unsichtbaren Kräfte, die sich in der Zwischenwelt befinden. ... Leben und Tod existieren in gegenseitiger Abhängigkeit.»

ENIGMA erweitert die bisherige Arbeit von Regula Engeler mit phantasmatischen Bereichen und dem Auftauchen von Figuren in den metaphorischen Landschaften. Über einen grösseren Zeitraum mit Übergängen zwischen (Jahres-)Zeiten und Örtlichkeiten spielt der Film mit den Schattenbewegungen des «Dance macabre» vorwiegend in der Dämmerung. Der Tod erscheint als Transformator, als Hinweis auf Veränderung. Er ist eine mit Leichtigkeit hüpfende Gestalt in der materiellen Welt. Wie einst die magischen Laternen, die frühesten filmischen Projektionen von unheimlichen Erscheinungen, findet «ENIGMA» in Vitrinen wie in Zauberkisten Platz, eingeordnet zwischen den präparierten Tieren, Mineralien, Knochen, Schmetterlingen, zwischen all der «nature morte» der museumseigenen Sammlung.

 

REGULA ENGELER STELLT AUS IM

 

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ENIGMA (... ON A CLEAR DAY YOU CAN SEE FOREVER), 2007
3 channel Videoinstallation (Ton Susa Gunzner), 12'