* 1972 in Herisau, lebt und arbeitet in Genf
Zusammen mit Solveig Dufour Andersen Betreiber des Raumes Planet22
Zusammenarbeit mit Emanuel Geisser und Christiane Rekade als AppenzellBiennale

URL http://www.planet22.net
URL http://www.appenzellbiennale.org

 

PETER STOFFEL: BLACK DWARF

Peter Stoffel installiert, malt, zeichnet und führt zusammen mit Solvej Dufour Andersen in Genf den Ausstellungsraum Planet22. In den letzten Jahren hat sich Stoffel auf die Malerei und die Zeichnung konzentriert. Was er malt, sind vorwiegend Gebirgslandschaften: Von der Fählenalp über Guruve bis hin zu den Pampas de Sacramento und der Dachsteingruppe. Stoffel löst die Landschaften collagenartig auf, zerstückelt die Informationen, setzt sie neu zusammen und macht damit die Erdoberfläche zu einem riesigen Patchwork. Von weitem erkennen wir die Berggipfel und -flanken, die Täler und Mulden. Je näher wir seinen Bildern kommen, desto unwiderruflicher zersetzt sich die Landschaft vor unseren Augen. Die Ansichten Stoffels sind aus Farbe, Form und Vorstellung gesampelte Kopflandschaften.

Für «För Hitz ond Brand» suchte sich Peter Stoffel in Appenzell besondere Räume. Seine Arbeit ist – vom Museum in Appenzell als Zentrum ausgehend – in den zahlreichen Gastwirtschaften des Innerrhoder Kantonshauptortes zu sehen. Damit betreibt Stoffel ein doppelbödiges Spiel. Für die Gastwirtschaften hat Peter Stoffel die Tischsets gestaltet, die jeder Gast dann bekommt, wenn er eine Mahlzeit bestellt. Das Motiv, das die Sets ziert, geht mit grossen Themen verspielt assoziativ um. In einer Collage mit Materialien zwischen Astronomie und östlicher Philosophie, Chemie und Erdgeschichte äussert sich Peter Stoffel, der das Blatt zusammen mit Solvej Dufour Andersen konzipiert hat, nie explizit, aber immer ironisch zu jener Wunderwelt, in der wir letztlich leben und die wir in uferlosen Erklärungsversuchen rational zu erfassen versuchen. Mischwesen wie Meerjungfrauen und Basilisken spielen hier eine ebenso grosse Rolle wie die Jungfrau Maria; Anspielungen auf die mythologischen Urmütter und Urväter unserer Erde stehen selbstverständlich neben Erklärungen zur Entwicklung des Menschen. Katholische Monster treffen versöhnt auf animistische Göttinnen. So zeigt «Black Dwarf» eigentlich nichts anderes als ein ausuferndes Panoptikum über Feuer und Wasser, die Formung des Alpsteins und über jene Kräfte, die den Menschen gleichzeitig demütig und forsch gemacht haben. Es geht um Appenzell mit all seinen Wundern und all seinem Plunder.

 

PETER STOFFEL STELLT AUS IM

 

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Black Dwarf, 2007
Offsetdruck auf Tischset, 29 x 38 cm (in den Gasthäusern)
(zusammen mit Solvej Dufour Andersen)

 

Der mit den Tischsets «Black Dwarf» gedeckte Tisch im Museum Appenzell.